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16Apr/10

Kritik an der Unterzeichnung des Rückübernahmeabkommen mit dem Kosovo!

PRESSEMITTEILUNG 15.04.2010

Die ‚Kampagne gegen Abschiebungen von Roma’ , die von etwa 70 Organisationen (Flüchtlingsräte, PRO ASYL, Flüchtlingsgruppen und zahlreichen Unterstützergruppen) mitgetragen wird, verurteilt die Unterzeichnung des Rückübernahmeabkommens zwischen Deutschland und dem Kosovo am gestrigen Mittwoch.
Mit dem Rückübernahmeabkommen sollen mehr als 15.000 Menschen, darunter etwa 11.000 Angehörige der Roma-Minderheiten zwangsweise in den Kosovo und damit in die Perspektivlosigkeit ‚rückgeführt‘ werden wie es im Verwaltungsjagron heißt. Jährlich sollen 2.500 Personen abgeschoben werden. Der Kosovo ist insbesondere für Roma kein sicherer Ort. Misstrauen, offene und verdeckte ethnische Auseinandersetzungen und Rassismus dominieren nach wie vor. Ökonomisch liegt der Kosovo am Boden, die Arbeitslosigkeit für die Roma-Minderheiten beträgt über 90 Prozent. Der Rechtsstaat funktioniert nur unterschwellig in vielen Bereichen überhaupt nicht.
Ein großer Teil der Betroffenen lebt schon viele Jahre hier, die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Niemand, bis auf die politischen Continue reading

13Apr/10

Blockadeaktion gegen Abschiebungen vom Baden-Airpark!

  1. Pressemitteilung von Aktion Bleiberecht Freiburg
  2. KA-News
  3. Radio Dreyeckland – Hintergründe und Interviews
  4. Spontaner Protest gegen Massenabschiebungen

Pressemitteilung


  • Vorübergehende Blockade von Abschiebetransportern aus Süddeutschland
  • Lautstarker Protest am Deportation-Terminal in Baden-Baden
  • Großdemo für Bleiberecht in Karlsruhe am 8. Mai geplant

In den frühen Morgenstunden des 13. April blockierten rund 50 Menschen vorübergehend den Waren-Zugang zum alten Terminal des Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden der auch von den Abschiebetransporter benutzt wird. Der politische Protest richtet sich gegen die seit zehn Jahren stattfindenden polizeilichen Abschiebungen über den Baden-Airpark in die Länder Ex-Jugoslawiens.

Mit Transparenten „Kein Mensch ist Illegal“, „Von hier werden Menschen deportiert“, Nieder mit den Zäunen der Festung Europa“ „Bleiberecht für Roma! Abschiebungen stoppen“ und „Stop Deportation“ und dem Verteilen von Informationsmaterial wurden die Fluggäste über die polizeilichen Abschiebungen unterrichtet. Die Betroffenen wurden  durch eine Flyeraktion  informiert. „Wir protestieren heute, weil wir dagegen sind, dass man euch abschiebt“ stand in drei Sprachen auf dem Flyer.

Ziel war es die Ruhe und Anonymität der Abschiebepraxis zu durchbrechen und eine weitere Abschiebung von Flüchtlingen zu behindern, denen die bundesdeutsche Rechtsprechung keinen „Legalitätsstatus“ zugesteht. Regelmäßig finden Abschiebungen über den abgelegenen Flughafen „Baden Airpark“ im baden-württembergischen Söllingen statt.

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08Apr/10

Antiziganismus heute – eine unvollständige Chronologie

Bundesrepublik Deutschland


April 1990 – eine Diskothek in Leer verhängt eine „Eintrittssperre“ für Sinti und Roma wegen der angeblich
„krummen Geschäfte“ „dieser Kreise“.

August 1990 – der Stadtrat von Lebach verabschiedet eine Resolution gegen die Unterbringung von
„asozialen, unzivilisierten und kriminellen“ Roma-Flüchtlingen.

August 1992 – in Rostock-Lichtenhagen werden knapp 200 Roma-Flüchtlinge tagelang in einem überbelegten Flüchtlingsheim unter den Augen der Polizei und der Medien durch einen Mob aus hunderten Neonazis und tausenden Bürger_innen belagert, angegriffen, mit Steinen und Molotow Cocktails beworfen. Applaus, Gejohle, Hassparolen begleiten die lebensbedrohlichen Pogrome.

Herbst 1992 – das Amt für Ausländerangelegenheiten in Rotenburg / Wümme stellt vor seiner Eingangstür
so genannte „Zigeunerbesen“ auf, um Sinti und Roma AntragsstellerInnen abzuschrecken.

Antiziganismus heute – eine unvollständige Chronologie

08Apr/10

Oster-Appell gegen Roma Abschiebungen

Oster-Appell 2010


Es ist nun schon fast 10 Jahre her, dass der Deutsche Bundestag am 30. Juni 2000 zu mitternächtlicher Stunde einen sehr denkwürdigen Beschluss gefasst hat. Der Beschluss wurde von den Bundestagsabgeordneten mit großer Mehrheit beschlossen und hatte die Überschrift „Humanitäre Grundsätze in der Flüchtlingspolitik beachten“.

Damals ging es vor allem um die Flüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina. Aber bereits damals wurde in dem Antrag auf das besonders schwere Schicksal der Roma hingewiesen, die fast überall erheblicher Diskriminierung ausgesetzt sind. Leider hat sich an dieser Situation bis heute nicht viel geändert. Sie sind fast überall vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt und leben am Rande der Gesellschaft. Wir appellieren daher an alle politisch Verantwortlichen, sich weiterhin an die humanitären Grundsätze, zu denen wir uns am 30.06.2000 bekannt haben, gebunden zu fühlen.

Wer diese Rückführungsgebiete der Roma kennt, das allgegenwärtige Elend, die aus der Diskriminierung resultierende Chancenlosigkeit, der wird verstehen, dass manche dieser Flüchtlinge alles, aber auch wirklich alles versuchen, um diesem Schicksal zu entgehen. In unserem seinerzeitigen Beschluss haben wir mit Nachdruck von allen staatlichen und parlamentarischen Vertretern auf allen Ebenen (Abgeordnete, Innenminister, Ministerpräsidenten, Bundesregierung) um einen sensibleren Umgang mit Flüchtlingen gebeten, die nicht in Sicherheit und Würde zurückkehren können.
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31Mrz/10

Internationaler Tag der Roma

Demonstration und Veranstaltung in Hannover

Der 8. April ist der internationale Tag der Roma. Diesen Tag nimmt ein breites Bündnis, dem neben dem Flüchtlingsrat Niedersachsen Roma-Organisationen, antirassistische Initiativen, Flüchtlingsorganisationen, der VVN und der DGB angehören, zum Anlass, eine Demonstration gegen die Abschiebungen von Roma und anderen Minderheitenangehörigen in den Kosovo durchzuführen.

Aufruf Demonstration

31Mrz/10

Antifa-Kneipe zur Kampagne gegen Abschiebungen

Mittwoch 21. April 2010 im SUSI-Café, 20.00 Uhr, Freiburg-Vauban
Infos zur Kampagne gegen Abschiebungen vom Baden-Airpark und Film


Über den „Baden-Airpark“, ein kleiner Flughafen in der Nähe von Baden-Baden, wurden in den letzten zehn Jahren tausende Migranten mit polizeilicher Gewalt in ihr Herkunftsland abgeschoben. Der „Deportation-Airpark“ ist Drehscheibe für Charter-Abschiebungen in die Länder Ex-Jugoslawiens.

Mit einer Kampagne und einem breiten Bündnis wird aktuell die Abscheulichkeit der bundesdeutschen und europäischen Migrationspolitik thematisiert und angegriffen. Der Abschiebeflughafen ist dabei neben den Ausländerbehörden mehr als nur ein Symbol.

Am heutigen Abend stellt eine Vertreterin von Aktion Bleiberecht Freiburg die Kampagne gegen den „Deportation-Airpark“ und die Demo am 8. Mai 2010 in Karlsruhe vor. Dabei wird es ausreichend Gelegenheit zur Diskussion geben.

Anschließend zeigen wir die 45-minütige Doku „Abschiebung im Morgengrauen“ von Michael Richter aus dem Jahr 2006, die mit dem Grimmelpreis ausgezeichnet wurde. Richter dokumentiert darin den alltäglichen Wahnsinn in der Hamburger Ausländerbehörde, den menschenverachtende Umgang mit Flüchtlingen, den Zynismus der Mitarbeiter und die Perversion des gesamten Systems. Die Szenen sind beispielhaft und führen ein Thema vor Augen, das viel zu oft unbeachtet bleibt – die fatale Situation von Flüchtlingen in der BRD. Denn systematische Menschenrechtsverletzungen, Rassismus und Ausgrenzung sind hier nicht die Ausnahme, sondern die gewollte Regel.


31Mrz/10

Kundgebung Dienstag 27. April 2010, 16 h in Freiburg

Kundgebungsflyer (pdf)

Bleiberecht für Roma!

Kundgebung am Dienstag den 27. April 2010 ab 16.00 Uhr, Rathausplatz Freiburg


Am 27. April 2010 steht erneut das Thema:‚Situation der Roma Flüchtlinge in Freiburg‘ auf der Agenda des Freiburger Gemeinderates. Konkret wird es um eine Positionierung des im Juni 2009 neugewählten Gemeinderates zum Aufenthalt der Roma und anderen Minderheiten aus den Ländern EX-Jugoslawiens gehen. Bereits 2006 hat sich der Freiburger Gemeinderat mit zwei Enthaltungen für ein Bleiberecht von Roma und anderer Minderheiten ausgesprochen.  Inzwischen hat die Bundesrepublik ein Rückübernahmeabkommen mit dem Kosovo ausgehandelt, das die Abschiebung von bis zu 15.000 Menschen, darunter knapp 10.000 Roma, ermöglichen soll.

Wer bleiben will, soll bleiben!

31Mrz/10

Aufruf zur Demonstration am 8. Mai 2010 in Karlsruhe

Zentrale Demonstration gegen Abschiebungen
am 8. Mai 2010, 14.00 Uhr, Karlsruhe,
Friedrichsplatz / Erbprinzenstraße


Demonstrationsaufruf zum 8. Mai 2010

Über den Deportation Baden-Airpark wurden in den letzten zehn Jahren tausende MigrantInnen mit polizeilicher Gewalt in ihr Herkunftsland abgeschoben. Grund für die Abschiebungen ist eine rassistische und auf Abschottung ausgerichtete europäische Migrationspolitik. „Fremde“ werden als Bedrohung dargestellt und dementsprechend wahrgenommen. Sie scheinen nicht in das ökonomische nzept der AG Deutschland zu passen. Der Deportation-Airpark ist Drehscheibe für Charter-Abschiebungen auch von zahlreichen Roma-Familien und anderen Minderheiten in die Länder Ex-Jugoslawiens.

Vom Deportation-Baden-Airpark finden regelmäßig jeden Monat, abgeschottet über den alten Terminal, Abschiebeflüge statt. Während sich gleichzeitig Urlauber mit dem „Mallorca-Shuttle“ auf den Weg machen oder Urlauber mit dem Billigflieger Ryan-Air nach Bari in Süditalien fliegen, werden Menschen in den Kosovo in ein Leben im Elend abgeschoben. Viele der Abgeschobenen waren zuvor im Abschiebegefängnis in Mannheim eingesperrt worden, weil sie nicht „freiwillig ausreisen“ wollten. Von zwei Fluggesellschaften, nämlich Air Berlin und Hamburg International (HHI), die am Baden-Airpark aktiv sind, ist bekannt, dass sie sich am schmutzigen Geschäft der Abschiebungen beteiligen. Im Februar hat das Regierungspräsidium Karlsruhe einen Abschiebecharter von Hemus Air (Bulgaria Air) organisiert. Continue reading

08Mrz/10

Kosovo-Roma zwischen Flucht und Abschiebung

Was erwartet die Freiburger Roma im Kosovo?

Eine Veranstaltung am Donnerstag den 11. März 2010, 20.00 Uhr, Haus der Jugend Freiburg, Uhlandstr. 2

mit Dr. Karin Waringo (Chachipe)

Eine Veranstaltung der GRÜNE Alternative Freiburg und der SPD Freiburg, unterstützt von Aktion Bleiberecht Freiburg. Flyer zur Veranstaltung (PDF)

Um darüber zu berichten, was die Roma im Kosovo erwartet, haben wir Dr. Karin Waringo von der Menschenrechtsvereinigung Chachipe eingeladen.
Chachipe setzt sich für die Rechte der Roma im Kosovo ein und beschäftigt sich auch mit der Lage der Flüchtlinge in Europa.

Karin Waringo ist promovierte Politikwissenschaftlerin. Als Wissenschaftlerin und Journalistin hat sie sich auf die Lage in Südosteuropa spezialisiert. Sie arbeitete für mehrere europäische Romaorganisationen und leitet heute den Verein Chachipe, der sich international für die Rechte der Roma einsetzt.