»Wir wurden die ganze Zeit angeschrien und gehetzt«
1999 war die Mutter mit dem ältesten Sohn vor dem Kosovokrieg in die BRD geflohen. Seitdem lebten sie fast durchgehend in einem Duldungsstatus – ebenso wie die vier in Deutschland geborenen Kinder. Alle Bemühungen, Pässe für die Familienmitglieder zu besorgen, waren erfolglos geblieben, selbst eine Reise in den Kosovo, um mit anwaltlicher Unterstützung eine Registrierung und Passausstellung zu beantragen, führte zu nichts.
»Stattdessen haben mir die Mitarbeiter*innen der Ausländerbehörde während der Abschiebung gesagt, dass sie mich wegen fehlender Papiere nicht in den Kosovo abschieben können und deshalb jetzt versuchen, mich in Serbien registrieren zu lassen. Ich weiß nicht, was das soll!«
»Gerade Kindern und Jugendlichen, die ihr Leben lang in Deutschland leben, Wurzeln schlagen, Freund*innenkreise aufbauen, zur Schule gehen und nur deutsch sprechen, ihre Lebensgrundlage zu entreißen, ist skandalös.« so Helen Deffner vom Flüchtlingsrat.
Der Fall zeigt ein weiteres Mal das massive Bemühen der deutschen Behörden, die Abschiebequoten zu erhöhen. Stattdessen sollten aber Bleiberecht, Arbeitserlaubnis und eine nachhaltige Lebensgrundlage für Menschen ermöglicht werden, die sich schon jahrelang in Deutschland aufhalten!