Familien legen Beschwerde bei Europäischen Gerichtshof in Straßburg ein.

Roma müssen einer Hotelanlage weichen

Mit einer Beschwerde haben sich 2016, 54 mazedonische Staatsangehörige an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gewandt. 29 Personen davon sind Kinder. Alle sind Roma und leben Skopje. Bis zum 1. August 2016 lebten sie unterhalb der Festung Kale in Skopje, dann wurde die Siedlung im Beisein der Kinder, von der Polizei geräumt. Die Hütten wurden von Bulldozer zerstört. Zum Zeitpunkt der Räumung hielten sich dort 121 Personen auf. Darunter 66 Kinder. Die armseligen Hütten, die aus Papier, Holz, Plastiktüten und Pappe gebaut wurden, war der gesamte Besitz der Familien. Die Wasserpumpe, die die Siedlung mit Wasser versorgte, wurde ebenfalls zerstört. Die Räumung wurde am 11. Juli 2016 von den zuständigen Behörden beschlossen, ohne dass die Betroffenen informiert wurden. Alle wurden obdachlos. Die Behörden haben den Menschen keine alternativen Unterbringungsmöglichkeiten angeboten. Die Mehrheit der Betroffenen hat eine eingetragene Adresse in Shuto Orizari, sie verfügen dort jedoch über keine Unterkunft. Es handelt sich dabei nur um eine Postadresse. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich bestraft, da sie zuvor in der Presse auf ihre soziale Situation aufmerksam gemacht haben. Das Papier, das beim Europäischen Gericht für Menschenrechte eingegeben wurde, ist hier zu finden. Wann in Straßburg darüber verhandelt wird ist uns nicht bekannt. Das Ministerium für Verkehr und Kommunikation hat das Gelände an ein albanisches Unternehmen mit dem Namen Amadeus Group DOOEL verkauft. Auf dem Gelände soll eine barocke Hotelanlage gebaut werden.