Solidaritäts-Kundegbung mit den sans-papiers in Griechenland

Am heutigen Donnerstag den 10. März versammelten sich spontan etwa 80 Leute in Freiburg (Germany) um ihre Solidarität mit den Forderungen der Sans-Papiers in Griechenland zu bekunden.

In verschiedenen Redebeiträgen wurde nochmals auf den Verlauf des Hungerstreiks eingegangen. Über  den Kompromiss, der am Mittwoch zum Abbruch des Hungerstreiks führte, wurde berichtet. Die Frontex-Grenzschutzagentur und die Kriminalisierung von Flucht und Migration durch die europäische Politik wurde entschieden kritisiert. Nach der Kundgebung kam es zu einer spontanen Demonstration durch Freiburgs Innenstadt. Aufgerufen zur Kundgebung hatte Aktion Bleiberecht Freiburg und Radio Dreyeckland. Die LINKE aus Freiburg solidarisierte sich.

 

Folgende Solidaritätserklärung wurde verlesen:

Solidaritätserklärung mit dem Hungertrike 300.

Freiburg den 10. März 2011

Wir haben uns am heutigen Donnerstag hier in Freiburg-Germany versammelt um unsere entschiedene Solidarität mit dem Hungerstrike 300 in Thessaloniki und Athen zu erklären.

Uns trennen zwar mehr als 2000 km und dennoch sind eure Forderungen auch die unseren. Mit eurem sehr entschlossenen Kampf für eine Legalisierung von Papierlosen in Griechenland macht ihr auf ein Problem aufmerksam, das nicht nur in Griechenland sondern in Europa, ja weltweit existiert: die rechtlose Situation und die sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen der Papierlosen.

Sans-Papiers sind in vielen Ländern ein wichtiger Bestandteil des primären Wirtschaftssektors und somit wesentlich für einen funktionierenden Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach günstigen, hoch flexiblen Arbeitskräften für weniger qualifizierte Arbeit ist gross, und billige Arbeitskräfte ermöglichen oft das Bestehen von Betrieben gegenüber ihrer kapitalistischen Konkurrenz. In den jetzigen 25 EU Länder sollen durchschnittlich 1,3 % Zuwanderer ohne Aufenthaltsstatus gemessen an der Gesamtbevölkerung leben. Tendenz steigend.

Um die Rechtlosigkeit der Sans-Papiers zu beseitigen, müssen die Rechte eines jeden einzelnen an den Wohnort und nicht an irgendwelche nationalen Staatsangehörigkeiten gekoppelt werden. Euer Kampf trägt viel zur erneuten Bewußtseinbildung bei, in einem Europa, das immer mehr nach rechts kippt und sich anschickt die Flucht – und Migrationsbewegung immer stärker zu kriminalisieren.

Wir sind erleichtert, dass ihr am 44. Tag eures Hungerstreik einen Kompromiss gegen die Regierung durchgesetzt habt. Wir fordern, dass die befristeten Aufenthaltserlaubnisse die jetzt ausgehandelt wurden, bald in einen sicheren Aufenthaltsstatus münden.

Wir haben auch von den zahlreichen Anzeigen, Kriminalisierungsversuche der Hungerstreikbewegung gehört und fordern die Einstellung sämtlicher Verfahren!

  • Solidarität ohne Grenzen!
  • Papier für alle!
  • Keine Demokratie ohne globale Bewegungsfreiheit!