Die Abschiebung ist für Desmont O. wegen seiner Erkrankung lebensgefährlich

Stand 28.11.2022 – 14.00 Uhr, 15.31 Uhr, 20.50 Uhr |  Artikel wird regelmäßig aktuallisiert – | DESMONT O. wurde aus der Abschiebehaft entlassen! – VIELEN DANK an alle die das ermöglicht haben! | 30.11.2022: D. A. befindet sich aktuell im Krankenhaus | Twitter | Facebook | InstagrammDeutsches Institut für Menschenrechte | Desmont O. aus Nigeria befindet sich seit Dienstag in der Abschiebehaft in Büren. Seit Dienstag hat er nichts gegessen und nahm ausschließlich Medikamente gegen seine Schmerzen. Nach Informationen von Unterstützer*innen blutet er, wegen starker Medikamenteneinnahme, auf der Zunge. Morgen soll er abgeschoben werden. Der zuständige Arzt in der Abschiebehaft Büren muss die Abschiebung sofort stoppen!

Er ist krank und hat nach 3 Operationen einen künstlichen Darmausgang. Eine 4. Operation ist lebenswichtig. Er hatte seit Dienstag keinen Toilettengang. Eine Rückkehr ist für ihn lebensbedrohlich, da er in Nigeria weder die notwendige Operation noch die Medikamente bekommen wird. Die Behörden verweigern wohl die Finanzierung der Operation. Desmont O. lebt in Xanten/NRW. Die zuständige Ausländerbehörde befindet sich in Wesel (Landkreisbehörde). Diese Abschiebung darf in keinem Fall stattfinden. Es liegen konkrete Anzeichen für eine gravierende Gesundheitsverschlechterung vor, deshalb sind die Behörden verpflichtet, die Abschiebung abzubrechen. Die konkrete Gesundheitsgefahr muss im Abschiebeprozess berücksichtigt werden. Sowohl die verantwortlichen Behörden der Abschiebehaft, wie auch die Bundes- und Landespolizei sind verpflichtet diese Abschiebung nicht durchzuführen. „Die Erkrankung eines Menschen löst für den Staat konkrete Schutzpflichten aus, unabhängig vom Aufenthaltsstatus der erkrankten Person.“ (Deutsches Institut für Menschenrechte). Mit dieser Abschiebung wird erneut eine Linie überschritten, die zu einer weiteren Ungleichbehandlung im Gesundheitswesen führt und rassistisch motiviert ist. Die GRÜNE-Fraktion im Landtag wurde per Mail bereits am 24.11.2022 informiert. Es soll ein Beschwerdeschreiben der GRÜNEN an entsprechende Behörden existieren. Der Inhalt ist uns nicht bekannt.  Auch der Flüchtlingsrat in NRW und andere Gruppen wurden in Kenntnis gesetzt. Offensichlich halten die Behörden noch immer an der Abschiebung fest.

Desmont O. lebt seit etwa 5 Jahren in D. Zuvor war er in Italien. Von Italien wurde er mit 250 € in der Tasche nach D. geschickt. Er wurde operiert. Danach gab es Kompliklationen.  Später wurde er nach einem Fahrradunfall kurzfristig in einer Klinik aufgenommen. Nach seinen Aussagen verwies die Klinik wegen einer Behandlung in Bezug auf seinen Enddarm auf seine Fachklinik, die bereits die vorhergehenden Operationen durchführte, da der Eingriff kompliziert sei. In Nigeria gibt es keine Klinik die eine solchen medizinischen Eingriff durchführen könnte.  

Da wir bislang keinen STOPP der Abschiebung erreichen konnten, blieb als letzte Möglichkeit nur noch der Weg über Soziale Medien. Über Twitter, Mailinglisten, Homepage, Facebook, Instagramm etc. wird aktuell um Unterstützung aufgerufen, damit die Abschiebung nicht stattfinden wird. 

Mischt euch ein, stoppen wir diese Abschiebung! Interveniert bei den Behörden, informiert eure Abgeordneten, die Parteien. Es geht um wenige Stunden! Wir dürfen diese Abschiebung nicht zulassen!

Kontakt zu Unterstützer*innen über Whats-App, Signal und Telegramm und Telefon: 0234 817 346 3700

  • Protestiert bei der zuständigen Ausländerbehörde:
  • Landkreis Wesel, Resser Landstraße 31
  • 46483 Wesel
  • Telefon 0281 2070
  • Fax: 0281207674727
  • E-Mail: abh@kreis-wesel.de