Der Protest richtete sich gegen die diskriminierende Gesetzgebung
Vor 28 Jahren traten in Emmendingen vier iranische Geflüchtete in den Hungerstreik. Hintergrund waren die langen Asylverfahren und die Angst vor einer Abschiebung. „Die Grüne-Landtagsabgeordnete Rose Glaser, ausländerpolitische Sprecherin ihrere Fraktion im Landtag, rief, die Stadt könne den Iranern Rechtssicherheit geben, wenn sie nur den Mut dazu habe. Wenn Politiker wie CDU-Minister Mayer-Vorfelder bereit seien, ganze Jumbo-Jets voller Asylbewerber zurückzuschicken, sei es an den Kommunen, dagegen ein Zeichen zu setzen: „Emmendingen könnte dafür noch dies Woche anfangen.“ (Badische Zeitung 23.01.1990)
„’Schwer nachvollziehbar‘, nennt es (Rechtsanwalt) Thun, ‚warum diese Leute jahrelang nicht arbeiten dürfen‘ schwer verständlich, daß selbst die ebenfalls CDU-regierten Bundesländer Hessen und Niedersachsen auf jene Abschiebungen von Iranern verzichten, die Baden-Württemberg zu vollziehen pflege“ ( Badische Zeitung 25.01.1990)
Nach dem Abbruch des Hungerstreiks erklärten die Iraner: „Die Iraner bedankten sich gestern im Bürgersaal bei den Emmendingern für die erfahrene freundschaftliche Unterstützung und hoben in ihrer Erklärung besonders Pfarrer Richter hervor. Sie würden sein Angebot, in der evangelischen Stadtkirche im Fall einer drohenden Abschiebung Asyl zu erhalten, in dieser Notsituation annehmen. (Badische Zeitung 25.01.1990)