13. Januar 2018 bundesweites Treffen in München | Asylsuchende in Deggendorf im Streik!

Migranten aus Sierra Leone in Deggendorf

Informationen zum Treffen am 13. Januar in München sind hier zu finden | Pressemitteilung, 27th December, 2017 | Wir, Asylsuchende in Deggendorf, sind in einen Streik getreten gegen die Missachtung unserer Rechte und unserer Würde als Menschen in Deutschland. Aufgrund der Ergebnislosigkeit der Gespräche mit den örtlichen Behörden, die jegliche Verantwortung für die Situation abstritten, hatten wir, 209 Asylsuchende aus Sierra Leone, keine Option, außer am 15. Dezember 2017 einen Protest zu beginnen, um ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen für die Situation im Lager.

Unsere Gruppe, die aus Frauen, Männern und Kindern besteht, verurteilt die immer fortlaufenden Abschiebungen, die Ablehnung von Asylanträgen, das Verwehren von Sprachkursen und die Unmöglichkeit des Besuchs der Regelschule für unsere Kinder, die mangelhafte medizinische Versorgung, den miserablen Zustand der Sanitäranlagen, die Jobs für 80-Cent pro Stunde, die 24 Monate, die sich Menschen in diesem desolaten Transitzentrum aufhalten sollen und mehrere andere diskriminierende, unmenschliche Bedingungen in diesem Isolationslager in Deggendorf.

Der Protest mündete am 20. Dezember 2017 in eine Kundgebung, zu der Geflüchtete aus verschiedenen Unterkünften in Bayern zusammenkamen, um in Deggendorf vor verschiedenen Behörden die Situation öffentlich anzuprangern. Unsere friedliche Aktion hat das BAMF und örtliche Behörden dazu bewegt, mit uns in Verhandlungen zu treten bezüglich der kritischen Themen, die wir angesprochen haben.

Unsere Forderungen bleiben:

• NEIN zu einem 24-monatigem Aufenthalt im Transitzentrum
• NEIN zu ungültigen Ausweisen (Duldung).
• NEIN zu Abschiebungen, auch nicht nach dem Dublin Verfahren
• Zugang zu Schulbildung für alle Asylsuchenden in Deggendorf
• Arbeitserlaubnis, um sich selber zu versorgen und niemandem eine Last sein zu müssen
• Angemessene medizinische Versorgung, frei von diskriminierender Behandlung
• Sofortige Unterbringung außerhalb des Transitzentrums für Familien mit Kindern

Aus den heutigen Verhandlungen mit Vertretern des BAMFs geht sehr deutlich hervor, dass die verantwortlichen Behörden nicht bereit dazu sind, unsere Situation im Deggendorfer Isolationslager zum Positiven zu verändern.

Hiermit rufen wir auf zu Deutschlandweiter Solidarität mit unserem Kampf gegen die Verfolgung von Geflüchteten in Deggendorf und in ganz Bayern.
Ein Treffen in München ist für den 13. Januar geplant. Weitere Informationen hierzu folgen in Kürze.
Wir laden hierzu geflüchtete Aktivisten*innen und nicht geflüchtete Solidaritätsaktivist*innen ein, um den weiteren Weg zu planen, sich gemeinsam für die Würde und respektvolle Behandlung von Asylsuchenden in Deutschland einzusetzen.

Bitte bestätigen Sie Ihr Interesse, indem sie sich auf über einen der folgenden Kontakte an uns wenden:

Tel.: 015213007704, 015219359230, 015214459646

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  • English:

  • SIERRA LEONE IMMIGRANTS BASED IN DEGGENDORF, GERMANY
  • Date.27th December,2017.
  • Tel.: +4915213007704
  • +4915219359230
  • +4915214459646
  • PRESS RELEASE

We, the asylum seekers in Deggendorf have taken up a strike action against the denial of our rights and dignity as humans in Germany.

Based on the unproductive response from the local authorities who denied any responsibility for the situation, we,209 Sierra Leonean asylum seekers had no option but to embark on a protest strike action on 15th December 2017 to draw public attention to the situation of the camp.

Our group, consisting of men, women and children, denounced the continued deportation, rejection of asylum applications, exclusion from language courses, from schooling for our children, lack of medical attention, the miserable sanitary conditions, the 80-cent-(per hour-)Jobs, the 24 months stay in such a desolate transit camp and several other discriminating and inhuman conditions in the Deggendorf isolation Lager. The protest continued on 20th December 2017 as we protested together with other asylum seekers from our camp and from other camps in Bavaria across Deggendorf to publicly denounce this situation in front of different authorities in the town.

Our peaceful action has compelled the BAMF and the local authorities to meet with us to negotiate about the issues we have raised.

Our demands remain:

• NO to a 24 months stay in the transit camp

• NO to invalid card (Duldung)

• NO to deportation even when it has to do with the Dublin regulation

• Access to formal education for all asylum seekers in Deggendorf

• Permission to work because we do not want to be a burden to anybody.

• Adequate medical attention without discrimination

• Immediate transfer of families with children from the transit camp

From today’s negotiations with BAMF, it is very obvious that the responsible authorities are not prepared to positively address our situation in the Degendorf isolation Lager.

We are hereby calling for nationwide solidarity for our struggle against persecution of refugees in Deggendorf and Bavaria at large.

A meeting is being scheduled for 13th January, 2018 in Munich. Information on the meeting venue will be announced later.

We are inviting refugee activists and non-refugee solidarity activists to join in this meeting to plan a way forward for the dignity and respect of asylum seekers right in Germany.

Please confirm you interest by calling us on the following telephone;
Tel.: 015213007704, 015219359230, 015214459646