Die Folgen des Türkei-Deals

WatchTheMed Alarm Phone dokumentiert illegale Rückschiebung in der Ägäis im Beisein von Frontex

Pressemitteilung  | „So menschenrechtswidrig ist der Türkei-Deal: Das war eine brutale und illegale Rückschiebung der griechischen Küstenwache, und Frontex hat dabei zugesehen.“, so fasst das WatchTheMed Alarm Phone zusammen, was sich am frühen Morgen des 11. Juni vor der griechischen Insel Chios abgespielt hat.

Das Hotline-Projekt für Bootsflüchtlinge hat die Ereignisse im direkten Kontakt mit den Betroffenen rekonstruiert. GPS-Daten belegen die Fahrt und Position des Bootes auf der griechischen Seite der Seegrenze. Und Fotos, heimlich mit Handys aufgenommen, dokumentieren diesen Akt der rechtswidrigen Rückschiebung.

53 Flüchtlinge, darunter 14 Kinder, waren in einem Schlauchboot vom türkischen Cesme in Richtung Chios gestartet. In griechischem Hoheitsgewässer stoppte sie ein Schiff der griechischen Küstenwache. Zunächst wurde ihnen vorgespielt, dass sie in Sicherheit wären und einen Asylantrag stellen könnten. Doch dann wurden die Schutzsuchenden – darunter Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Eritrea – mit vorgehaltener Waffe zum Umsteigen auf ein Boot der türkischen Küstenwache gezwungen und an die türkische Küste zurück gebracht. „Das lief alles unter den Augen zweier Schiffe von Frontex ab und demonstriert einmal mehr die direkte Beteiligung der Europäischen Grenzschutzagentur an krassesten Menschenrechtsverletzungen“, stellt das WatchTheMed Alarm Phone fest und fordert die politisch Verantwortlichen auf, diese  menschenverachtenden Praktiken sofort zu stoppen.

Angehängt:

– Statement Watch The Med Alarm Phone zu den Ereignissen am 11.6.2016 inklusive einer detaillierten Rekonstruktion

– Fotos, die – heimlich aufgenommen – den Vorgang dokumentieren.
– Ein Bericht zu dem Fall findet sich hier:  http://watchthemed.net/reports/view/521