Widerstand gegen Abschiebungen von Roma

Gegen den „Aktionsplan Westbalkan“Solidarität

Solidaritätsbrief | Liebe Mitstreiter_innen, für eure Veranstaltung am 16.01.2016. Der Balkan ist nicht „sicher“ für Roma! Wir wollen, dass alle bleiben können! Veranstaltung der Guppe „Romano Jekipe ano Hamburg!“ Ex-HWP, Von-Melle-Park 9 wünschen wir euch viel Zulauf, Zustimmung und neuen Mut zu weiterem Widerstand!

Wir möchten euch mitteilen, dass auch in NRW
sich Initiativen gegen die Abschiebungen und die neuen Deportationslager im Rahmen des geschichtsvergessenen sog. „Aktionsplans Westbalkan“  zusammentun.
Es ist heute mehr denn je bitter nötig, dass die Abschiebungen aufgehalten und das Bleiberecht für alle und insbesondere für Roma erkämpft wird,  deren Vorfahren dem deutschen Genozidverbrechen ausgesetzt waren.
Dazu wünschen wir uns
für dieses Jahr eine Koordination und Bündelung von bundesweiten Aktivitäten gegen die Segregation von Geflüchteten und ihre Isolation in den Sonder-Abschiebelagern. Für den Sommer könnte zu Protestcamps vor den Lagern mobilisiert werden, um z.B. auch die schändliche Beteiligung von Wohlfahrtsverbänden an der staatlich radikalisierten Deportationswut bloßzustellen. 
In Bayern wurden die Sonderlager am skrupellosesten durchgesetzt. In NRW, wo die Zahl der Abschiebungen fast ebenso hochgeschnellt ist wie in Bayern, werden die Bezeichnungen für die neuen Deportationslager noch stärker beschönigt – „Ankunfts- und Ausreisezentren“-, um noch weniger damit aufzufallen, dass sie unglaublich gewissenlos an die Nazigeschichte anknüpfen, insbesondere in Bezug auf die Roma!
Der Protest der betroffenen Roma-Selbstorganisationen darf von uns nicht allein gelassen werden, im Gegenteil:
Die Abschiebungen von Roma und anderen Geflüchteten haben sich im letzten Jahr verdoppelt bis verdreifacht und werden noch weiter zunehmen. Die Proteste bleiben zu marginal und können den öffentlichen mainstream nicht bewegen, der ja die von Politik und Medien gehypete Spaltung in sog. gute und schlechte Geflüchtete hinnimmt, aber auch nichts Konkretes darüber wissen will.
Es liegt in unserer Verantwortung, die gegenwärtige Geschichtsvergessenheit aufzuhalten und, gegenüber einer von Rassist_innen aller Couleur aufgehetzten Bevölkerung, gerade die noch immer vielen ehrenamtlichen, aber oft nicht sehr politischen Flüchtlingsunterstützer_innen darin zu stärken, sich der aktuellen Dampfwalze der radikal rassistischen und menschenverachtenden Umkrempelung dieser Gesellschaft entgegen zu stemmen.
Für eine bundesweite Mobilisierung von Aktivitäten gegen die Deportationslager!

Forschungsgesellschaft Flucht und Migration e.V.