Nächste Sammelabschiebung nach Pristina, Kosovo: Mi. 7. Dezember 2011

Antirassistische Gruppen und Flüchtlingsorganisationen rufen erneut zu  lautstarken Protesten am Flughafen auf:

Ab 10 Uhr wollen wir im  Flughafengebäude auf die zeitgleich stattfindende Abschiebung  aufmerksam machen.  Bringt alle auch selber mit, was ihr zum  Protestieren braucht: Redebeiträge, Transparente, Theateraufführungen,  Luftballons, Musikinstrumente, Redebeiträge, Gedichte, Flugblätter,  Theaterstücke?

Wir treffen uns: am Mi. 7.Dezember 2011, 10:00 Terminal B am  Düsseldorfer Flughafen bereits ab 8.00 Uhr werden die Flüchtlinge neben der Feuerwache des  Flughafens (zwischen Terminal und Tor 36) auf das Rollfeld gebracht.  Wie bei den letzten Sammelabschiebungen werden wir auch diesmal wieder  den Ablauf der Abschiebung vor Ort beobachten.Kein Mensch ist illegal! Sand ins Getriebe der Abschiebemaschinerie! Einen Tag nach Nikolaus, am 07. Dezember, plant  NRW wieder Menschen ?  darunter Kinder und Familien –  aus ihrem Leben zu reißen.  Es ist in  diesem Jahr die siebte Sammelabschiebung von Roma aus NRW Richtung  Ex-Jugoslawien.

Die Abschiebungen in eine ungewisse Zukunft bedeuten für viele:  Arbeitslosigkeit ? die Arbeitslosenquote von Roma beträgt fast 98% -,  ein Abbruch der Schule ? von vier Roma- Kindern besuchen drei keine  Schule – ein Leben in Slums, Lagern und alten Fabrikhallen. Aber auch ohne Elend im ?Zielland? sind Abschiebungen für die  Betroffenen schrecklich. Insbesondere dann, wenn sie schon seit vielen  Jahren hier leben. Die Hälfte aller abgeschoben en Kinder hat das  Herkunftsland nie kennengelernt. Auch wenn sei hier geboren wurden und  kein Wort Serbisch oder Albanisch sprechen, werden in eine ungewisse  Zukunft und ins Elend geschickt. Diese Roma sind die Nachfahren der Opfer des nationalsozialistischen  Rassen- und Vernichtungswahns. Dennoch verweigert Deutschland ihnen  ein Bleiberecht. Der Krieg gegen Jugoslawien, den Deutschland  maßgeblich vorangetrieben hat, führte erst zur massenhaften Flucht von  ethnischen Minderheiten aus dem Kosovo. Diese wurden zwischen den  Fronten zerrieben: von serbischen Nationalisten als Kanonenfutter  missbraucht und von albanischen Nationalisten verfolgt und vertrieben. Es geht nun darum, Solidarität vor Ort zu üben mit unseren Nachbarn,  Mitschülerinnen und Kollegen. Abschiebungen müssen auf allen Ebenen verhindert werden! Wir sagen: Alle Menschen sollen leben und sich frei bewegen können, wo  und wohin es ihnen gefällt!
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