43 Menschen am Flughafen Pristina ausgesetzt

Am 12. April 2011 gegen 17 Uhr kam das Abschiebeflugzeug nach einem Zwischenstopp in Wien in Pristina an.

Einer unserer Unterstützer vor Ort konnte 43 Personen ausmachen, die mit dem Flieger ankamen. Somit sind es zumindest weniger als die geplanten über 100 Passagiere und auch weniger als zunächst am Flughafen Düsseldorf geschätzt wurde. Dennoch ist jede Abschiebung eine zu viel und verursacht bei den Betroffenen großes Leid! Unser Beobachter berichtete uns von nur schwer für ihn zu ertragenden Szenen am Flughafen Pristina: weinende Kinder, enttäuschte und verzweifelte Menschen auf der Suche nach einem Platz an dem sie unterkommen können.

Vertreter der deutschen Botschaft und des URA II Projektes waren auch anwesend und boten den Abgeschobenen an, einige Tage in einem Hotel nahe des Flughafens abzusteigen. Dieses Angebot wurde aber kaum wahrgenommen, da nach ihrer Ankunft die meisten fluchtartig den Flughafen verlassen wollten. Weiterführende Eingliederungshilfen stehen sowieso nur „freiwilligen“ Rückkehrern und nicht Abgeschobenen offen.

Sabilje Begani und ihre vier Kinder wurden auch angetroffen. Ob es für sie eine Möglichkeit zur Rückkehr geben wird ist ungewiss und wird wahrscheinlich nicht von heute auf morgen gelingen. Solange wird sie sich im Kosovo einrichten müssen, was für eine alleinstehende Frau mit vier kleinen Kindern problematisch sein dürfte. Hinzu kommt die Sorge um ihren schwer kranken Mann, den sie nun nicht mehr im Krankenhaus besuchen kann.

Auch die Situation eines Mannes aus Rheine ist dramatisch. Er wurde gemeinsam mit seiner 20-jährigen schwangeren Tochter abgeschoben, während seine Frau gemeinsam mit fünf Kindern in Rheine geblieben ist.  Auch hier wurde wieder rücksichtslos eine Familie getrennt! Zuvor hatten sie 21 Jahre in Deutschland gelebt.

Wir möchten gerne zumindest Sabilje, für die es besonders schwer sein dürfte, beim Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder unterstützen und nach Kräften auch alle anderen zu denen wir den Kontakt halten können.  Spenden hierfür sind willkommen! Ein weiterer Schritt kann dann die Suche nach Möglichkeiten einer Rückkehr sein. Auch hierfür kommen voraussichtlich Kosten für eine/n Anwalt/Anwältin auf die Betroffenen zu. Es darf nicht sein, dass diese rücksichtslosen Abschiebungen weitergehen! Lasst uns zeigen, dass sie nicht durchzusetzen sind und sich die Betroffenen zur Wehr setzen!

Zuwendungen können auf das folgende Konto überwiesen werden:
Projekt Roma Center Sparkasse Göttingen
K-Nr. 170 399
BLZ 260 500 01