40 Tage Hungerstreik – das Schlimmste ist zu befürchten

Aufruf für koordinierte europäische Solidaritätsaktionen für die 300 Hungerstreikenden in Griechenland am Montag den 7. März 2011

300 Migranten ohne Papiere befinden sich im 40. Tag im Hungerstreik in Athen und Thessaloniki.  Die kritische Schwelle, dass gesundheitliche Schäden bleiben werden, wurde bereits überschritten.
Der gesundheitliche Zustand der Hugerstreikenden verschlechtert sich tag-täglich. Achtundneunzig der Hungerstreikenden sind derzeit im Krankenhaus. Die griechische Regierung, die von der Sozialistischen Partei (PASOK) gebildet wird, lehnt die berechtigten Forderung nach Legalisierung ab und treibt die Hungerstreikenden damit in den Tod.

In der Zwischenzeit wurden acht Mitglieder der „Initiative für Solidarität mit den 300 Hungerstreikenden“, der Präsident der Universität von Athen, sowie die Hungerstreikenden selbst  von den Behörden wegen Menschenhandels angeklagt. Die Hungerstreikenden waren vor der Androhnung einer polizeilichen Räumung in der Universität von Athen.

Im Krankenhaus verhören Polizisten die Ärzte und die Krankenschwestern um die Namen der hungerstreikenden Einwanderer zu erfahren. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer der Pressekonferenz der „Initiative für Solidarität mit den 300 Hungerstreikenden“, die am 1. März organisiert wurde, von der Polizei brutal angegriffen.

In einem von der Wirtschaftskrise zerstörten Land, wo Arbeitslose und prekär Beschäftigte und nicht Arbeitende aufgrund der fehlenden Mittel für das Überleben gedemütigt werden, verwandelt sich der Hungerstreik der 300 undokumentierten Migranten in einen verzweifelnden Kampf. Sie bringen ihr eigenes Leben in Gefahr und haben offenbar als „Illegale“ nichts mehr zu verlieren.

Während die Solidaritätsbewegung in Griechenland und im Ausland kontinuierlich wächst, bleibt die griechische Regierung bei ihrem Zynismus und ihrer Brutalität. Der Außenminister dementiert jegliche Verantwortung und erklärte, dass nur diejenigen die sich mit den Hungerstreikenden solidarisieren und damit Menschenleben in Gefahr bringen, verwantwortlich sind. Diese  rassistischen und fremdenfeindliche Reden ermuntern zu Übergriffen und machen die Hexenjagd gegen MigrantInnen zu einem Volkssport. Leider ist dies nicht nur auf Griechenland beschränkt.

Die 300 Hungerstreikenden leben und arbeiten seit vielen Jahren als „sans-papiers“ in Griechenland. In all diesen Jahren waren sie eine wichtige Quelle des Reichtums für ihre Arbeitgeber, ebenfalls waren sie auch eine wichtige Quelle des menschlichen und kulturellen Reichtum für ihre Freunde und Kollegen.

Dieser Hungerstreik ist keineswegs eine reine griechische Angelegenheit, er  ist eher mit der gemeinsamen europäischen Politik durch die Dublin-Verordnung eng verbunden.

Wir fordern:

– Die sofortige Legalisierung der 300 undokumentierten ArbeiterInnen-Hungerstreikenden

– Die Legalisierung aller Arbeiter ohne Papiere

– Die Aufhebung der Dublin II-Verordnung.

Wir machen einen Aufruf zum Handeln in Solidarität mit den 300 Arbeitern ohne Papiere-Hungerstreikenden

Montag 7. März: Koordinierte Solidaritätsaktionen für die 300 EINWANDERERN Hungerstreikenden im GRIECHENLAND

Kein Leben istt illegal!

(eine schnelle Übersetzung der Erklärung des Solidaritätskomitees aus Griechenland)