Abschiebe-Tatort Nr. 1: Frankfurt Airport Kundgebung und Demonstration Samstag 18. März um 14 Uhr

Im Terminal I des Frankfurter Flughafens, Abflug, Bereich B

Aufruf des Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main
5452 Personen wurden – offiziellen Angaben zufolge – im Jahr 2016 vom Frankfurter Flughafen abgeschoben, jeden Tag fast 15 Menschen zurück in Armut und Diskriminierung in den Balkan, in die Obdachlosigkeit nach Italien oder in den Bürgerkrieg nach Afghanistan.

23.886 Menschen wurden 2016 aus ganz Deutschland abgeschoben, der Rhein-Main-Airport behauptet einmal mehr seine „Spitzenposition“ im schmutzigen Abschiebegeschäft. Immer öfter werden – allein aus Frankfurt 36 mal und zumeist mit Air Berlin – Charterflüge eingesetzt, um „Deportees“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit und notfalls mit aller Gewalt außer Landes zu schaffen. Denn immerhin 110 mal mussten Abschiebungen in Linienmaschinen wegen Widerstandes der Betroffenen abgebrochen werden.
Soweit die aktuellen Zahlen zu einer rassistischen Gewaltmaschine, die viel zu oft wie geschmiert, unsichtbar und ohne Protest, abläuft. Und die – den Ankündigungen und Gesetzesverschärfungen der Politiker folgend – in 2017 nochmals massiv erhöht werden sollen. Die Unternehmensberatung (!) McKinsey – ansonsten mit Massenentlassungen in Großbetrieben befasst – hat für 1,8 Millionen Euro eine entsprechende Studie verfasst. Darin schlägt sie „zur konsequenteren Rückführung“ einen Katalog rassistischer Vertreibungsmaßnahmen vor, mit der fast eine halbe Million Menschen, denen angeblich bis Ende 2017 kein Bleiberecht zusteht, unter Druck gesetzt und möglichst aus dem Land gejagt werden soll.
Für den 18. März rufen verschiedene Netzwerke und Initiativen zu einem transnationalen Aktionstag gegen das Grenz- und Krisenregime auf, siehe https://18m.commonstruggle.eu. Ein wichtiger Bezugspunkt ist dabei der Abschluss des EU-Türkei-Deals vor genau einem Jahr, der dazu geführt hat, dass Flüchtlinge in großer Zahl auf den griechischen Inseln in den sogenannten hotspots unter inhumanen Bedingungen festgehalten werden. Zum zweiten fand vor genau zwei Jahren in Frankfurt die internationale Blockupy-Demonstration zur Eröffnung der Europäischen Zentralbank statt.  In Rhein-Main wollen wir zu diesem Anlass einmal mehr an der zentralen Drehscheibe der Abschiebemaschinerie demonstrieren.
Es bleibt dabei: kein mensch ist illegal.
Bleiberecht für Alle.
Stopp aller Abschiebungen!