Category Archives: Themen

21Mai/09

Berlusconi vergleicht Flüchtlingslager mit KZ

20. Mai 09

Ob der Satz zur Abschreckung gedacht war oder eine faschistische Machtfantasie verrät – jedenfalls findet Italiens Regierungschef, es sei menschlicher, Flüchtlinge abzuschieben, als sie in den Lagern seines Staates zu internieren.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat die Flüchtlingslager in Italien mit Konzentrationslagern verglichen. Wie italienische Medien am Mittwoch berichteten, verteidigte der für seine schrägen Vergleiche berüchtigte Medienzar am Vortag damit die neue Flüchtlingspolitik seines Landes. Aufgrund dieser Politik waren zuletzt Hunderte von Bootsflüchtlingen auf hoher See aufgegriffen und direkt nach Afrika zurückgebracht worden, ohne dass sie vorher italienischen Boden betreten oder einen Asylantrag stellen konnten. Die Vereinten Nationen sowie zahlreiche Hilfsorganisationen hatten Italien in den vergangenen Wochen wegen dieses Vorgehens scharf kritisiert. Continue reading

21Mai/09

Wird Lampedusa zum Gefängnis?

Italien – Ein Lokaltermin am Südrand Europas

Von Angela Huemer

Innenminster Maroni versetzt die Insel in einen permanenten Ausnahmezustand.

Seit der Jahrtausendwende ist die nur 11 Kilometer lange Insel Lampedusa nahezu zum Synonym für massive Fluchtbewegungen von Afrika nach Europa geworden. Die Anlandungen begannen in Sizilien Ende der 90er Jahre. Im Jahr 2000 kamen 2782 Menschen über das Meer nach Lampedusa und Sizilien, im Jahr 2001 über 5000 und 2002 mehr als dreimal so viel, nämlich 18225. Nach einem leichten Rückgang landeten im Jahr 2008 31250 Flüchtlinge auf der kleinen Insel an. Continue reading

18Mai/09

Das erinnert an die Passgesetze der Apartheid

Artikel-URL: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30312/1.html

Birgit v. Criegern 17.05.2009

Ein Flüchtling in Thüringen musste ins Gefängnis gehen, weil er mehrfach
seinen Landkreis verließ. Die sogenannte Residenzpflicht beschränkt die
Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen – und sorgt für Polizeikontrollen
aufgrund der Hautfarbe Weil er wiederholt gegen das Gesetz verstieß, wurde
ein Flüchtling in Thüringen jetzt zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Er
hatte aber nichts getan, als sich selbständig zu bewegen – und den tristen
Landstrich seines Wohnheims hin und wieder ohne die Erlaubnis der
Ausländerbehörde zu verlassen. Das Gesetz der Residenzpflicht sorgt dafür,
dass deutsche Gerichte ständig auf Hochtouren arbeiten und eine Vielzahl
von Flüchtlingen zu Straftätern erklärt werden – wenn sie zum Macdonald’s
in der Nähe gehen oder zum Familienbesuch in ein anderes Bundesland
fahren. Politiker der Partei Die Grünen protestierten nun gegen die
Auflage der Residenzpflicht. Schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert
sorgt die Auflage für Segregation und Polizeikontrollen aufgrund
migrantischen Aussehens in Deutschland. Manche fühlen sich an die
Apartheid erinnert. Continue reading

11Mai/09

Wieder nach Libyen zurückgeschoben

09.05.2009

Trotz massiver Proteste hält die italienische Regierung an der harten
Linie fest: nur drei Tage nach der Zurückschiebung von über 200
Flüchtlingen nach Tripolis wurden heute mehr als 160 Flüchtlinge in
internaltionalen Gewässern zwischen Libyen und Lampedusa von der
italienischen Marine gerettet und sofort nach Libyen zurück gebracht.
Ministerpräsidetn Berlusconi verteidigt die harte Linie mit den Worten,
die vormalige linke Regierung hätte die illegale Einreise ermöglicht, man
wolle nur noch echte Schutzsuchende einreisen lassen. Continue reading

17Apr/09

Flüchtlingslager sind menschenunwürdig‏

Flüchtlingslager sind menschenunwürdig

Zur Pressemitteilung des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann vom 17.04.2009

Nach Angaben des Bayerischen Sozialministeriums vom 18.02.2009 leben derzeit ca. 7500 Flüchtlinge in 118 bayerischen Sammellagern.

Innenminister Herrmann begrüßte unlängst die neu angekommenen irakischen Flüchtlinge, die im Rahmen eines EU-Aufnahmeprogramms nach Deutschland gekommen sind, um ihnen hier Schutz zu gewähren. Sie wurden aus Nachbarstaaten des Irak ausgeflogen, da eine Rückkehr in den Irak aufgrund der bürgerkriegsähnlichen Zustände nicht möglich ist. Gerne hat er sich auch mit einem Kind auf dem Arm medienwirksam fotografieren lassen.

Gleichzeitig sitzen jedoch viele Flüchtlinge aus dem Irak in bayerischen Flüchtlingslagern fest. Sie kamen bereits vor 10 oder 15 Jahren nach Deutschland und wurden als Flüchtlinge anerkannt, hatten eine Aufenthaltserlaubnis, Wohnungen, Arbeitsplätze und die Kinder gingen zur Schule. Nach dem Sturz von Saddam Hussein wurde ihnen jedoch diese Anerkennung wieder entzogen, da der ursprüngliche Fluchtgrund, die Verfolgung durch das Regime von Saddam Hussein entfallen war. Die Ausländerbehörden entzogen ihnen in der Folge die Aufenthaltserlaubnis wieder, forderten sie zur Ausreise auf und händigten ihnen eine Duldung aus, obwohl eine Abschiebung in den Irak nicht möglich war und auch heute noch nicht ist. Continue reading

17Apr/09

Abschiebungen aus Deutschland 2008‏

Hier ein Link zu der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken zu Abschiebungen aus Deutschland im Jahr 2008:

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/125/1612568.pdf

Insgesamt fanden 7.778 Abschiebungen auf dem Luftweg statt, 3.125 davon „begleitet“ (davon 1.304 Mal durch Sicherheitspersonal verschiedener Fluggesellschaften)
Knapp die Hälfte der Abschiebungen ( 3.729 ) erfolgte über Frankfurt am Main.
Zusätzlich gab es 1.894 Zurückschiebungen und 3.103 Zurückweisungen auf dem Luftweg.
An den Landgrenzen gab es 7.848 Zurückschiebungen bzw. -weisungen, an den Seegrenzen 134.

Gescheiterte Abschiebungen: 377
davon
wegen Widerstandes der Betroffenen: 220
aus medizinischen Gründen: 53
wegen Weigerung der Flugkapitäne: 76
wegen Weigerung des Zielstaates, die Betroffenen aufzunehmen: 28

gez. Timmo Scherenberg
_____________________

Hessischer Flüchtlingsrat
Leipziger Str. 17
60487 Frankfurt

Tel: 069 – 976 987 10
Fax: 069 – 976 987 11

hfr@fr-hessen.de
www.fr-hessen.de

17Apr/09

Unterstützt STIMMEN für Flüchtlingsschutz und Kinderrechte‏

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe für Flüchtlingsschutz, Kinderrechte und Antirassismus Aktive,

in Kürze: unterstützt die Kampagne STIMMEN für Flüchtlingsschutz und Kinderrechte
http://www.stimmen09.de

in lang:
Das Aktionsprogramm Hier Geblieben! hat sich in den letzten Jahren zusammen mit den Jugendlichen ohne Grenzen und anderen Gruppen für ein Bleiberecht für alle und die vorbehaltlose Umsetzung der UNO-Kinderrechte in der BRD eingesetzt.

Doch da sich Flüchtlingspolitik nicht nur auf nationaler Ebene abspielt, haben wir uns entschlossen, den Schutz von Flüchtlingen auch vor den Europawahlen im Rahmen der Kampagne “STIMMEN für Flüchtlingsschutz und Kinderrechte³  ins Zentrum des öffentlichen Interesses zu rücken. Continue reading

07Apr/09

Massengrab Mittelmeer

Massengrab Mittelmeer
Die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union

Von Cornelia Bolesch, „Süddeutsche Zeitung“

230 Tote, in der vergangenen Woche ertrunken vor der Küste Libyens – das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer will nicht enden. Dort, wo Millionen von Europäern Urlaub machen und die Sonne genießen, sind schon Tausende von Menschen gestorben, die vor Krieg, Hunger oder Hoffnungslosigkeit aus ihrer Heimat flüchten.
Ihrem Tod folgen die Rituale des Entsetzens, der Empörung und der Schuldzuweisungen – so auch diesmal. Viele Flüchtlingshelfer geben Europa die Schuld an der menschlichen Tragödie. Die EU-Grenzschutz-Agentur Frontex wird als grausamer Dämon gezeichnet, der Krieg gegen die Flüchtlinge führt. Continue reading

07Apr/09

Fotos und Fingerabdrücke bei Visumanträgen

Fotos und Fingerabdrücke bei Visumanträgen

Visapolitik – 25-03-2009 – 12:32
Das Europäische Parlament hat die neue Verordnung zu biometrische Identifikatoren und Visumanträgen verabschiedet. Die Verordnung ist der vierte Teil des sog. Visum-Informationssystems-Pakets (VIS). Die Verordnung sieht vor, dass zukünftig Fingerabdrücke und Fotos von Personen genommen werden, die einen Visumsantrag stellen. Betrug und Missbrauch sollen so besser bekämpft werden. Zudem sollen das so genannte Visa-Shopping verhindert sowie die Verfahren der Visumbeantragung beschleunigt werden.

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