Erklärung der VV der PH Freiburg v. 6. Mai 2008

07.05.08


Auf der gestrigen Vollversammlung der Studierenden der Pädagogischen Hochschule Freiburg wurde folgende Resolution, bei nur einer Gegenstimme, von der Studierendenschaft verabschiedet. Der Aktionsmonat „Zusammen die Utopie leben…“ findet vom 17. Mai – 22. Juni in Freiburg i. Br. statt und wird von zahlreichen Gruppen und noch mehr Einzelpersonen aus der Region organisiert und unterstützt.


Resolution der Vollversammlung der PH Freiburg zum Aktionsmonat „zusammen die Utope leben…“ vom 6. Mai 2008      - als PDF -


Die Vollversammlung der Studierenden der PH Freiburg begrüßt die erstmalige Durchführung des Utopie-Monats in Freiburg und ruft alle KommilitonInnen dazu auf, sich an den zahlreichen Aktionen zu beteiligen und den Monat mit eigenen Ideen zu bereichern.


Wir wollen selbstständige SchülerInnen

Für uns als angehende PädagogInnen sind Gerechtigkeit, Solidarität und der Erhalt einer intakten Natur Werte, die wir an kommende Generationen weitergeben wollen. Wir brauchen Utopien und Visionen damit unsere SchülerInnen nicht bloß Humankapital sondern selbst denkende Menschen werden können, die „den Mut haben sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen“ (vgl. Kant).


Thema Bildung im Utopie- Monat

Zur reichhaltigen Themenpalette des Aktionsmonats gehört auch Bildung, also das Feld, auf dem wir Studierende einer pädagogischen Hochschule uns bewegen. Besonders im Bildungsbereich sind positive Utopien von Nöten. Unser unsoziales, gegliedertes Schulsystem darf nicht länger bestand haben. Auch die Universität bzw. Hochschule stellen wir Studierende uns anders vor, als sie sich im Moment darstellt.


Falsche Entwicklung

Die immer weiter voranschreitende Verschulung des Studiums z.B. durch Modularisierung, Anwesenheitspflichten, Ba/ Ma- Umstellung, der zunehmende Einfluss der Wirtschaft auf die Hochschule (vgl. Einführung von Aufsichtsräten, Akkreditierungszwang,…) und die Studiengebühren laufen unserer Meinung nach in eine komplett falsche Richtung. Studierende können nur lernen selbstständig zu denken, wenn sie zu gleich lernen können selbstständig ihr Studium zu organisieren. Gerät die Hochschule immer weiter in Abhängigkeit Dritter wird das Studium zur reinen Ausbildung verkümmern.


Unsere Wünsche…

Wir wünschen uns ein anderes Studium, eines welches uns erlaubt einen anderen, freieren Zugang zur Welt und sich selbst zu finden. Die Studienzeit sollte auch die Möglichkeit bieten, mit verschiedenen Lebensmöglichkeiten zu experimentieren, um so vielleicht eine soziale und intellektuelle Erweiterung erfahren zu können. Durch die häufige Notwendigkeit der Studienfinanzierung durch Nebenjobs und durch den immer voller werdenden Stundenplan eines Studierenden, bleibt uns diese Möglichkeit meist verwert.


Themen im Aktionsmonat

Wir haben weiterhin die Utopie eines anderen, freieren Studiums. Genau diese Utopie wollen wir versuchen in den Aktionsmonat einzubringen. „ Zusammen die Utopie leben …“ soll 5 Wochen den Freiburger Alltag beeinflussen, aufrütteln und verschiedene Schwerpunktthemen (Menschenrechte, Flucht, Migration und EU Abschottung, Militarisierung der Außen- und Innenpolitik, Krise der Arbeitsgesellschaft und die soziale Frage, Umweltzerstörung und Klimawandel, Atom- und Kohlekraft und nachhaltige Landwirtschaft, Privatisierung von Bildung, Eliteförderung…) in der Öffentlichkeit zur Diskussion stellen. Dieses Anliegen teilen wir voll und ganz.


Die Vollversammlung der Studierenden der PH Freiburg