Leserbriefe in BZ zum VaubanPARK

Badische Zeitung vom Dienstag, 1. Juli 2008 - LESERBRIEFE 

Green Business Center


"Wir brauchen kein zweites Geschäftshaus" 


Zum Artikel "Der Protest wächst — buchstäblich" über eine Pflanzaktion auf dem Grundstück des geplanten Green Business Centers am Stadtteileingang Vauban (BZ vom 24. Juni).


"Hinter dem Protest steht nicht der ganze Stadtteil. Es sind nur wenige , die auf die Barrikaden gehen." Dieser Äußerung von Herrn Buschmann, dem Architekten des geplanten Green Business Center am Eingang in den Stadtteil Vauban möchte ich als Bewohnerin entschieden widersprechen. Es sind weit mehr als 30 Leute gegen das geplante Geschäftshaus mit dem verlogenen Namen, und ich wäre mir sicher, dass allein ich in kurzer Zeit wenigstens 100 Unterschriften dagegen beisammen hätte. 


Hier ist man sich weitgehend einig, dass wir kein "gewerbliches Ausrufezeichen" brauchen, denn der Stadtteil hat ausreichend lebendige Gewerbe vom Bioladen über den Bäcker bis zur Apotheke, dazu jede Menge Dienstleistungen. Wir brauchen kein zweites Geschäftshaus am Paula-Modersohn-Platz, das "eine enorme städtebauliche Fehlplanung" wäre, so der Vorsitzende des Stadtteilvereins Michael Schubert in der Stadtteilzeitung Vauban actuel vom 14. Juni 2008, denn dieses "Ausrufezeichen" (Buschmann) passt nicht in den bunten Stadtteil mit den meist kleinparzelligen Grundstücken. Es würde wie eine Barriere wirken, die den bis jetzt offenen Zugang versperrt. 


Schwerwiegender als ein unpassendes Gebäude wiegt aber die Befürchtung, dass der Paula-Modersohn-Platz, der bereits heute Treffpunkt für Jugendliche aus ganz Freiburg und dem Umland ist (mit vielen problematischen Begleiterscheinungen), vollends zu einer unbehausten, anonymen Ödnis verkommen würde. Ein weiteres Büro- und Arztpraxenhaus, in dem abends keine Lichter brennen, würde den Platz kaputtmachen. Da nützt auch die vorgesehene Kneipe nichts. 


Christa Becker, Vauban


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"Ein großes grünes Lob" 


Im Zusammenhang mit den grünen Protestaktionen gegen das geplante Green-Business-Center in Form der Anlegung eines kleinen grünen Parks ist der von einem grünen Oberbürgermeister geführten Stadtverwaltung für ihre besonnene Vorgehensweise ein großes grünes Lob auszusprechen. 


Es wäre ja auch mehr als verwunderlich, wenn eine Green City bei der Entstehung einer wilden Autoparkfläche untätig bliebe und stattdessen gegen die Anlegung eines grünen Stadtteilparks vorginge. Nochmals herzlichen Dank. 


Patrick Pronnier, Vauban