Demonstration gegen die Räumung in Calais am Mittwoch den 26. Oktober 2016 in Freiburg

Wenn die Flüchtlinge in Frankreich Asyl beantragen wollten und könnten, hätten sie es getan

Die Räumung des Flüchtlingscamp in Calais wurde heute am Morgen des 24. Oktober 2016 begonnen.  Immer wieder wurden die Geflüchteten in den letzten Jahren im Camp angegriffen. Laut Zeit-online wurden „in den vergangenen Jahren 38.000 Mal Tränengas versprüht“. Manche Flüchtlinge werden in der Region bleiben. Während sich der „Dschungel“ von Calais lichtet, Busse und Bagger vorfahren, gehen viele der Betroffenen in ander Flüchtlingscamps an Frankreichs Kanalküste. „Wenn die Flüchtlinge aus Calais wirklich in Frankreich Asyl beantragen wollten und könnten, hätten sie das längst getan. Aber Frankreich hat anders als Deutschland kein Aufnahmesystem für Geflüchtete, das diesen Namen verdient, sondern lässt sogar in Paris Flüchtlinge mittellos unter Brücken schlafen.“ scheibt Dominic Johnson in der taz vom 24.10.2016.  „Trotz der Drohung der Ausländerbehörden, umzugsunwillige Migranten in Abschiebehaft zu nehmen, würden rund 2000 Flüchtlinge versuchen im Lager zu bleiben, um von dort aus nach Großbritannien zu gelangen. Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ sieht das ähnlich.“ meint die Frankfurter Rundschau. Aktuelle Informationen in französischer Sprache sind hier zu finden. „In Freiburg wollen wir gemeinsam am Mittwoch Abend in Solidarität mit den Bewohner*innen des Jungles von Calais demonstrieren“ mehr dazu hier. Die Flüchtlinge werden nun in ganz Frankreich auf 161 so genannte „Empfangs- und Orientierungszentren“ (CAO), die auch als centres de répit bezeichnet werden, verteilt. Das stärkste Kontingent von rund 1.700 Geflüchteten aus Calais soll die Region Rhône Alpes-Auvergne aufnehmen. Deren Regionalpräsident, der konservative Hardliner und Scharfmacher Laurent Wauqiez, startete jedoch eine landesweite Kampagne mittels einer Petition gegen die Aufnahme von Migranten aus Calais. Die Räumung des Jungle in Calais wird wohl zu keiner Lösung beitragen, die Probleme werden bleiben.